Die intermediale Themen-Woche KONSTELLATIONEN V beleuchtet Industriegeschichte der Kohle und Nachbarschaft in Leipzig Zentrum Nord.

1924 errichtete das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat ein Wohnhaus in der Richterstraße 4+6 für ihre leitenden Beamten. Hier, im jungen Stadtteil Zentrum Nord/Gohlis Süd, boten ihnen diese stattlichen Wohnungen im Reformstil ein modernes Zuhause. Damals beheimatete das Viertel eine lebendige jüdische Gemeinde und stand mit dem neuen Verwaltungsgebäude sowie dem Wohnhaus des Syndikats am Anfang einer neuen Ära in Leipzig – Aufbruchsjahre.

Die fünfte Ausgabe der Konstellationen verknüpft durch künstlerischen Positionen die Geschichte der Industrie, der Bewohner*innen und der Nachbarschaft, die aus vielen jüdischen Familien Leipzigs bestand.

Verschiedene Künstler*innen zeigen Arbeiten, die sich ästhetisch wie dokumentarisch mit dem Erbe der Mitteldeutschen Kohlenindustrie und der Nachbarschaft 1924 auseinandersetzen – dem Jahr, in dem das Wohnhaus in der Richterstraße 4+6 erbaut wurde. Die Ausstellung findet im denkmalgeschützten Garten sowie auf dem Dachboden und im Keller des einstigen »Beamtenwohnhauses« des MBS statt.

Im idyllischen Garten finden zudem Workshops, Hörspiel-Aufführungen, ein Filmscreening, Podiumsgespräche und Live-Musik statt. Drumherum laden wir Nachbar*innen und Besucher*innen zum Verweilen im Garten, zum Austausch und Gesprächen ein.

Am 8. September um 15 Uhr wird ein Live-Audiodeskription-Stadtrundgang für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten, gefolgt von einer Führung durch die Ausstellung. Die Ausstellung wird auch von Gebärdendolmetschern begleitet. Ermöglicht wird diese Barrierenreduzierung durch eine Förderung der Aktion Mensch.